Inhouseschulung Traumatherapie
Zielgruppe
Weiterbildungscurriculum für multiprofessionelle Fachkräfte und Teams, die mit traumatisierten Menschen und Familiensystemen im stationären, teilstationären und ambulanten Settings arbeiten.
Ziele der Weiterbildung
Im Rahmen der Psychotraumatologie wird ein interdisziplinärer, Schulen übergreifender Ansatz verfolgt. Motto dabei ist „nimm das Beste aus den unterschiedlichen Schulen und prüfe, was dir am meisten liegt und sinnvoll erscheint“.
In allen Seminarabschnitten bilden die neuen Erkenntnisse der Neuro- und Psychobiologie und die Verknüpfung dieser Erkenntnisse für die therapeutische Praxis eine bedeutsame Grundlage. Konzepte aus der PITT (Psychoimaginative Traumatherapie) von Frau Reddemann, der strukturellen Dissoziation von Ellert Nijenhuis et al, den Ego-State-Ansatz (Watkins & Watkins), Kognitive Ansätze, EMDR (eye movement desnsitive reproccessing) nach Shapiro, das Beste aus Klopftechniken (Bohne u.a.) und systemische Theorien werden sinnvoll verknüpft. Dieses Geflecht stellt die Grundlage in allen Blockseminaren da. Die Seminarabschnitte werden praktisch orientiert sein mit Live-Arbeiten, Rollenspielen zum Üben der Methoden und Übungseinheiten um eine möglichst vertiefte Vermittlung der Traumatherapie in der Praxis zu ermöglichen. Ebenfalls werden in allen Seminarabschnitten Supervisionsmöglichkeiten gegeben sein.
Inhalte der Blockseminare:
Seminar 1: Grundlagen der Traumatherapie
Neurobiologische Grundlagen und Besonderheiten des Trauma – Gedächtnisses und der Trauma – Physiologie als Konsequenz für die praktische Behandlung, Ressorucenorientierte Diagnostik von Traumafolgestörungen, Traumaspezifische Screeninginstrumente, Interviewtechnik, Traumaphysiologie und Traumasymptomatik von akut bis chronifiziert, Komorbidität bei komlexer PTBS, peritraumatische Dissoziation, Theorie der strukturellen Dissoziation, Behandlungsgrundlagen und Behandlungsplanung mit Fokus auf das klinische Setting, Intervallbehandlung, Überblick über traumaspezifische Therapieverfahren, Umgang mit Akuttrauma, praktische Übungen zur Stabilisierung, Psychohygiene, Psychohygiene, Schutz vor Sekundärtraumatisierung.
Seminar 2: Stabilisierung
Arbeit auf der inneren Bühne, Traumatherapie mit Ego-States, strukturelle Dissoziation als Metakonzept für Traumatherapie. Für die Stabilisierungsphase werden unterschiedlichste Techniken der Stabilisierung, Ressourcenaktivierung und Distanzierung vorgestellt und trainiert z.B.: Sicherer Ort, Tresor, innerer Garten, innere Kindarbeit, Ego-State-Arbeit, Innere Helfer, Ressourcenbücher, Affektbrücken, Arbeit mit verletzten inneren Selbstzuständen, Innere und äußere Sicherheit, Unterbrechung von Flash-backs und Intrusiven Bildern, Notfallkoffer, Demonstrationen im Rollenspiel und live-Arbeit, Indikationen und Kontraindikationen für einzelne Übungen.
Seminar 3: komplexe Traumafolgen
Besonderheiten bei komplexer PTBS, Diagnostik und Screeninginstrumente für Komplexe PTBS, DDSNOS und DIS, Differentialdiagnostische Überlegungen. Stabilisierung und Ressourcenarbeit für das innere System.
Umgang mit Selbstverletzung und Suizidalität, Affektkontrolle, Klopftechniken zur Affektberuhigung, Selbstschutzvertrag, Arbeit mit destruktiven Selbstzuständen, Beziehungs- und Bindungsarbeit mit dem inneren System, Vertiefende Methoden zur inneren Kooperation (innere Landkarte, inneres Team etc.), Traumadynamik, Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene, Einführung der Bildschirmtechnik.
Seminar 4: Traumabearbeitung
Indikation für Traumabearbeitung, Einbettung in die Behandlungsplanung, Kontraindikationen. Methoden der Traumabearbeitung -Bildschirmtechnik, Pendeltechnik, Fraktionierte Abreaktion, Klopftechniken, Besonderheiten bei Komplextrauma und DIS, Traumaintegration.
Zeitdauer: 4 Blockseminare zu jeweils 2 Tagen (insgesamt 48UE)
Trainerin: Anke Nottelmann in Begleitung ihrer Therapiehündin Nanouk.